Das Laufrad
als alternative
GEHHILFE
FÜR SENIOREN
als alternative
FÜR SENIOREN
„Wenn ich in Bewegung bin,
macht mein Leben viel mehr Sinn.“
macht mein Leben viel mehr Sinn.“
Ich heiße Albrecht und bin 85 Jahre alt. Man erkennt mich an meiner viel beachteten Schiebermütze. Groß ist mein Radius nicht mehr. Er beschränkt sich auf mein Viertel, das Schanzenviertel.
Ich habe eine alternative Gehhilfe für Senioren entwickelt. „Selbstbestimmt, ein Leben lang – denn Freiheit kennt kein Alter“, ist seitdem meine gelebte Devise.
Hier meine Geschichte:
„Werden die Wege länger, oder bewege ich mich langsamer?“
Wie alle Leute, die alt werden, merke ich mehr und mehr die Einschränkung. Das Gleichgewicht lässt sich nicht mehr so gut halten, beim Radfahren werde ich immer unsicherer. Ich bin auch schon einige Male gestürzt. Nicht schlimm, aber immerhin. Die Beine werden schwerer, die Durchblutung schlechter und zum Tango gehe ich auch nicht mehr. Meine Besorgungen und Arztbesuche erledige ich immerhin noch selber. Mir fällt es allerdings zunehmend schwerer die geliebten Wege zum Café, in dem ich oft auf Freunde treffe, zu Fuß zurückzulegen.
„Aktive und selbst bestimmte Lebensführung – oder: Dinge, die Spaß machen, einfach tun!“
Als ich mein Rad zur „Gehhilfe für Senioren“ umfunktionieren lassen will, werde ich zunächst bestaunt und belächelt. Der alte Fahrradmechaniker war irritiert und weigerte sich sogar, die Antriebspedale abzumontieren, er verstand nicht warum. Sein Sohn erfasste zum Glück sofort, worum es mir ging und machte aus meinem Rad ein Laufrad für Erwachsene. Ich war super zufrieden mit meiner neuen Errungenschaft.
„Ein bewegtes Abenteuer beginnt.“
Im Viertel kennt man mich bereits. Ich wiederhole mich: Ich bin 85 Jahre alt und fahre nun mit einem Laufrad durch die Gegend. Die Reaktionen auf mein Auftreten sind unterschiedlich. Der erste zutreffende und von Herzen kommende Zuruf kommt von einem kleinen Kind:
„Mami, Mami guck mal, ein Erwachsener auf dem Laufrad!“
Nicht ganz unbeeindruckt fahre, nein – laufe ich weiter. Den nächsten Zuruf habe ich mit Freunden im Café zum kürzesten Dialog der Welt ernannt:
„Kaputt oder soll so?“
„Soll so!“ antworte ich im Vorbeirauschen, ohne den genialen Schöpfer zu Gesicht zu bekommen.
„Ein wirklich neues Lebensgefühl.“
Mit meinem Laufrad bin ich mit der Erde verbunden, mit beiden Füßen. Der (zunehmend schwächelnde) Körper findet Halt durch den Sitz auf dem Sattel und dem Abstützen auf dem Lenker. Das stärkt die Muskeln und belebt die Atmung. Und auch die Füße werden gefordert. Nicht heftig, eher leicht. Das hat einen Massage-Effekt. Der ganze Körper trägt zur Stabilität bei. Der Arzt rät auch im Alter zur Bewegung.
Ich bin hoch motiviert.
Der Fußgänger, wenn er nicht gerade ins Büro hastet, hat eine gemächliche Art, sich durch die Welt zu bewegen. Da sich der Mensch auf dem Laufrad zwischen den Fußgängern bewegt, verhält er sich im Grundsatz wie ein Fußgänger. Das Laufrad hat darum auch keine Klingel, es soll niemand beiseite gehen. Es hat auch kein Licht, ich habe noch keine beleuchteten Fußgänger gesehen. Ich bin nicht auf Geschwindigkeit aus. Ich beherrsche meine Bewegung, ich stehe, wann ich will, auch brauche ich keine Angst vor dem Umkippen zu haben. Wenn ich am Sonntag spazieren gehe, bestimmt mein Begleiter das Tempo und nicht ich, mit meinen 85-jährigen, langsamen Beinen.
Je länger ich meine Besorgungen im Viertel mit dem Laufrad mache, desto mehr gefällt mir die reduzierte Geschwindigkeit, die ich dem Fußgänger anpasse, oder wenn es bergab geht auch mal lustvoll beschleunige.
Die Straßen-
verkehrsordnung
verkehrsordnung
Endlich komme ich auch mit der Polizei ins Gespräch. Darauf warte ich schon die ganze Zeit. „Hallo“, ruft es hinter mir, „bleiben Sie mal stehen!“ „Sie fahren auf dem Gehweg, sagt der Beamte. „Das weiß ich“, antworte ich ihm. „Das dürfen Sie nicht“, sagt er. Jetzt ziehe ich mit Wollust meine Trumpfkarte aus der Tasche. „Aber Sie kennen doch die Straßenverkehrsordnung, Herr Wachtmeister“. „Selbstverständlich kenne ich die!“ ruft er aus. „Daraus müssten Sie entnehmen, dass ich auf den Gehweg gehöre.“ Er wird stutzig: „Ich habe nicht richtig hingeschaut, Entschuldigung, richtig, Sie haben ein Laufrad, steht Ihnen gut, und ich wünsche Ihnen… “ er zögert, was soll er sagen, gute Fahrt, gutes Gehen? Egal, er lacht und wünscht mir alles Gute.
„Zurufe!“
Durch mein Auftreten werde ich allerdings auch häufig mit weniger schönen Reaktionen konfrontiert: „Du hast deine Kette verloren“, oder „Kauf dir mal neue Pedalen“. Ich muss es aushalten, mit meinem hilfreichen Gefährt belächelt zu werden. Mir wird klar, dass die Gesellschaft in der Bewertung dieser Art der Fortbewegung, ausschließlich auf die Nutzung durch Kleinkinder fixiert ist. Das ist nicht verwunderlich und liegt nahe. Schließlich sind Laufräder, in der Größe für Erwachsene noch nicht auf dem Markt. Für die Erwachsenenwelt ist die Benutzung eines Laufrades daher natürlich ein absolutes Novum.
„Das Leben genießen.“
Ich kann mich entspannt in meinem hohen Alter fortbewegen und dabei ganz neue Entdeckungen machen. Es ist richtig schön, sich so fortbewegen zu können, und man glaubt es kaum, ich genieße diese Bewegung und das Leben.
„Federleicht.“
Jedem, der mein Laufrad anschaut, gebe ich es in die Hand. Die Leichtigkeit ist erstaunlich. Ein solches Federgewicht erwartet niemand. Ich nehme es in eine Hand und gehe damit die U-Bahntreppe hinauf.
Das beeinträchtigt nicht einmal meine Gehbehinderung.
Selbst-
bestimmung durch Mobilität im Alter
bestimmung durch Mobilität im Alter
Den ersten, federleichten sollso®-Prototyp, so soll das Laufrad von jetzt an heißen, habe ich bereits mit meinem Selbstgemachten ausgetauscht. Das Neue ist aus Carbon, benannt nach dem spöttischen Zuruf: Kaputt oder soll so? Ich habe damals dem Zurufer geantwortet: „soll so“!
sollso® verbindet